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GESCHICHTE DER PFARRE

Die antike Besiedelung des mittleren Rabnitztales östlich von Graz wird unter anderem durch zwei römerzeitliche Inschriftsteine bezeugt, die 1857 beiderseits des Portals der Pfarrkirche eingemauert wurden.Die Anfänge des heutigen Marktes Eggersdorf reichen der Siedlungsform wegen noch ins 11. Jahrhundert zurück. Den Ortsnamen finden wir allerdings erst im landesfürstlichen Urbar von 1220/30; der Pfarrsitz wird gar erst 1441 bezeugt, wenngleich die Kirche als Gebäude wohl schon bei der Siedlungsgründung berücksichtigt wurde. Bis ins 19. Jahrhundert bildete ein aus dem Mittelalter stammender Kirchenbau das Zentrum der Pfarre Eggersdorf. Soweit Berichte vorliegen, waren der Chorbereich und der Turm (1689 umgebaut) die ältesten Teile und als solche noch der Gotik zuzurechnen, während das Langhaus in späterer Zeit errichtet wurde. Um 1680 erfolgte eine Erweiterung durch Hinzufügung zweier Seitenkapellen. Dem Platzproblem versuchte man im 18. Jahrhundert durch die Errichtung von hölzernen Seitenemporen Rechnung zu tragen.

Pfarrkirche Eggersdorf - Blick zur Orgelempore

 

Die Pfarrkirche Eggersdorf war auch Ziel lokaler Wallfahrten. Schon im Jahr 1616 wurde die Gnadenstatue "Maria Elend" aus Graz übertragen. Sie kam 1853 in die Schafzahlkapelle nach Haselbach. Noch im Stil der steirischen Spätgotik stehend, ist diese Plastik heute das älteste Kultbild der Pfarre. Im Jahr 1747 wurde auch das Andachtsbild des hl. Franz Xaver in der Pfarrkirche aufgestellt und blieb dort bis um die letzte Jahrhundertwende in besonderer Verehrung.Der Größe der Pfarre entsprechend, begannen 1792 erste Verhandlungen, die einen Neubau der Pfarrkirche zum Ziel hatten. Im Jahr 1826 wurden neue Detailpläne vorgelegt, doch dauerte es bis 1845, um endgültig alle Genehmigungen für den Neubau zu erhalten.

Patrozinium
Die mittelalterliche Pfarrkirche von Eggersdorf war dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht. Seine Missionstätigkeit führte ihn der Überlieferung zufolge vor allem in die östlichen Länder, wo er schließlich in Annenien den Märtyrertod erlitt. Seine Reliquien wurden 983 durch Kaiser Otto III. geborgen und nach Rom gebracht. Er wird mit dem Messer in der Hand, seinem Märtyrerwerkzeug, dargestellt.
Ab 1654 ist der hl. Florian als zweiter Kirchenpatron bezeugt. Die Ursache könnte vielleicht eine heil überstandene Brandkatastrophe gewesen sein, denn Florian wird bis in die Gegenwart als Patron gegen Feuersgefahren verehrt. Als römischer Offizier in der Provinz Norikum wollte er um 305 n. Chr. 40 verfolgten Christen beistehen, wurde aber selbst gestellt und, mit einem Stein beschwert, in die Enns geworfen. Anläßlich des Neubaues der Pfarrkirche Eggersdorf wurde der hl. Florian zum ersten Kirchenpatron erhoben.

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